Sonntag, 29. Dezember 2013

Motivation: Gut, Schlecht vs. Zweck .
Agenda und Wertigkeit vs. Nicht-Agenda.


Wer sich mit NLP beschäftigt hat hörte bestimmt von den Motivationsstrategien „weg von“ oder „hin zu“. Um das nachzuvollziehen bedarf es kein NLP, sondern einfaches beobachten.

Bewegst Du Dich erst, wenn es Dir schlecht geht und der Schmerz zu groß wird oder bist Du der Erste, wenn es darum geht auf neue Ziele zu zu gehen, weil dort eine Belohnung auf Dich wartet? – In der Regel ist die Belohnung das kurzzeitig gute Gefühl, das Du Dir dann selbst machst bzw. erlaubst zu haben.

Wie siehst Du es in Deinen inneren Bildern? Ist es etwas in der Zukunft, das Dich anzieht, oder ist es eine Situation aus der Gegenwart oder Vergangenheit von der Du Dich entfernen möchtest?

An dieser Stelle soll es nicht von Interesse sein, was Veränderungsmodelle im Allgemeinen dazu sagen. Viel interessanter ist, was Du an Dir und Deinem Umfeld beobachtest. Zu welcher der beiden Strategien tendierst Du, oder hast Du eine andere Motivationsstrategie? Ganz ehrlich!

Wo liegt Dein Fokus die meiste Zeit? Auf etwas, was Du so nicht mehr haben möchtest oder auf etwas, auf das Du Dich hin zu bewegst?

Betrachten wir das menschliche Erleben. Wir nehmen alle uns und unsere Umwelt auf unsere individuelle Art und Weise wahr. Und nahezu jeder glaubt, dass das was er wahr nimmt auch das ist was tatsächlich ist. Nun, an dem Punkt ist es vielleicht Zeit nochmal selbst darüber nachzudenken! – Ist der Gedanke an oder das Konzept über eine Sache die Sache selbst? Nein, der Gedanke ist der Gedanke, das Konzept das Konzept und die Sache die Sache. Guck Dich gerade um, nimm das Erste das Du siehst und Dir bewusst Gedanken dazu in den Kopf kommen wahr. Was ist es, dass zuerst im Kopf auftrat? Die Bezeichnung, der Name, die Funktion oder was? Das was Dir dazu in den Kopf gekommen ist, ist das das was du als physisches Objekt siehst? Nein. – Wir haben die objektive, also die physische Realität und eine Repräsentation als inneren Zustand von uns, also das was wir alles als Gedanken über etwas im Kopf haben – das ist nicht-physisch und auch nicht in Stein gemeißelt.

Alles von uns Wahrgenommene ist bereits mehrfach durch mentale Prozesse durchgelaufen die für die meisten Menschen nicht bewusst sind, es kommt sozusagen nur das Endprodukt dieses mentalen Prozesses in das Bewusstsein. Das ist in der Regel mit dem Bezug zu Dir selbst gefärbt, Deiner Einstellung und Deinen Emotionen, basierend auf Deiner Agenda, behaftet und mündet in eine nicht frei bestimmten Reaktion und Handlung. – Wie oft kommt es vor, dass Du etwas machst, von dem Du danach sagst, dass Du es nicht wolltest? Gibt es etwas, dass Du ändern wolltest und doch immer wieder in Dein altes Muster verfallen bist, z.B. Sport machen, Ernährung ändern, anders Verhalten, usw.? Genau davon ist die Rede wenn ich von „nicht frei bestimmter Reaktion oder Handlung“ rede. – Aus dieser Perspektive stimmt die Vermutung: Umstand – Reaktion Beziehung. „Weil dieses oder jenes geschehen ist, fühle ich mich jetzt so oder so; und ich kann ja nichts dafür. Der Umstand ist Schuld daran!“. – Ein weiterer Zeitpunkt vielleicht nochmal selbst nachzudenken!

Welchen Wert hat jetzt gerade ein Glas Wasser für Dich? Vermutlich keinen sonderlich hohen. Stell Dir jedoch vor seit 3 Tagen ohne einen Schluck Wasser durch die Wüste gelaufen zu sein... welchen Wert hat es nun? Hat sich an dem Glas Wasser in irgendeiner Art und Weise etwas verändert? Nein. Alles was sich verändert hat ist Deine Position dazu. Besser gesagt Dein Fokus, Deine Einstellung, Deine Bedürftigkeit hat sich verändert, somit auch Deine Wertgebung. Dem Glas Wasser ist es völlig egal, es hat für sich selbst nicht einmal so etwas wie einen Wert. Wertigkeit ist eine menschliche Erfindung und existiert nicht außerhalb unserer Köpfe.

Nehmen wir unser zeitgegenwärtiges physikalisches Paradigma, physische Objekte bestehen aus Molekülen und Atomen. Zerlege ein physisches Objekt in seine kleinsten Bestandteile und zeige mir das Teil des Wertes... Welches Quarks, sub-atomare Teilchen, Atom, Molekül oder tatsächlich physischer Teil ist der Wert? Kann es sein, dass der Wert ausschließlich im Kopf ist? Ein innerer, also nicht-physischer Teil, eine Einstellung, ein mentales Konstrukt mit dem Du Deinen Selbstbezug zu dem Objekt festlegst? Hintergrund dessen mag etwas mit der Überlebensstrategie des Selbst zu tun zu haben, etwas mit dem Du Dich durch das Leben navigierst. Es ist immer im Bezug zu Dir.

Du kannst es in Deinem eigenen Erleben ganz einfach selbst überprüfen. Achte den Tag über darauf, wohin Deine Aufmerksamkeit fällt. Du hast eine Einstellung zu dem Wahrgenommenen, irgendwo zwischen ablehnen und annehmen, nicht mögen und mögen. Es hat immer einen Bezug zu Dir. Dein Verhalten wird dadurch bestimmt. Dein Verhalten spiegelt Deine Einstellung. Deine Einstellung bestimmt Dein Verhalten. Was aber hat Deine Einstellung tatsächlich mit der Sache oder dem Objekt gegenüber der Du die Einstellung hast zu tun? Die Einstellung, somit auch die Wertigkeit, liegt nicht in der Sache bzw. dem Objekt. Und doch handeln viele Menschen so, als ob der Grund für ihr empfinden in der Sache oder dem Objekt liegt. Die Ursache für Freude oder Leid wird etwas Äußerem zugeschrieben. – „Der/Die/Das ist der Grund, weshalb es mir gut/schlecht geht.“. – Wie kommt es dann, dass nicht jeder Mensch die gleiche Reaktion auf die gleiche Sache bzw. das selbe Objekt hat? Es ist einfacher die Verantwortung für das Verhalten, Empfinden und Erleben abzugeben, indem es auf etwas anderes geschoben bzw. projiziert wird.

Wenn ein Mensch die Eigenverantwortung der Wertgebung und seines daraus resultierenden Verhaltens wegen Unkenntnis dieser Erkenntnis abgibt, so handelt er seines Erkenntnisstandes gerecht und steht in keinem Konflikt mit sich selbst. Allerdings bleiben ihm die Hände gebunden in Richtung Veränderung, da er die Ursache auf etwas im Außen projiziert und darauf keinen direkten Einfluß hat. Hat jemand die intellektuelle Einsicht, dass die Wertigkeit, die Einstellung und alles andere einer Sache, einem Objekt gegenüber ein selbst hinzugefügter mentaler Prozess ist, führt das nicht notwendigerweise zu einer Veränderung im Verhalten. Er kann sich, je nachdem wie ehrlich er sich selbst gegenüber ist, seiner Inkongruenz, also seiner Unstimmigkeit zwischen Denken und Handeln bewusst sein. Für die Veränderung fehlt unter Umständen die Strategie. In tiefer Selbsterkenntnis durch Beobachtung, dem eigenen Erleben des eigenen Tun der mentalen Prozesse und dem daraus resultierenden Handeln ist die Wahlmöglichkeit für Veränderung im Verhalten und Ausdruck gegeben.

Neben der Veränderungsmöglichkeit durch die in Echtzeit Beobachtung der eigenen mentalen Prozesse liegt eine weitere Veränderungsmöglichkeit in dem bewusstwerden der eigenen Agenda. Agenda bezeichnet in dem Fall alles in der Vergangenheit Erlebte, daraus gegebene Wertigkeiten, Einstellungen und resultierende Denken und Verhalten. Alles was als Grundlage Deiner Strategien, Deiner Entscheidungen, Deinem Denken und Handeln dienen. Alles Grundlagen für Deine Navigation durch Dein Leben.

Wenn Du nun selbst beobachten könntest oder die Möglichkeit intellektuell begreifst, dass der Wert und Deine Einstellungen etwas gegenüber nicht in der Sache selbst begründet liegt, ist es dann nicht interessant selbst herauszufinden woher es kommt, dass Du genau diese Wertigkeit und Einstellung hast? Wenn Du schon auf irgendeine Art und Weise dafür verantwortlich zu sein scheinst, wie kommt diese Wertigkeit und Einstellung zustande? Wie hat sich die Agenda geformt, auf die Du immer wieder für bewusste und unbewusste Entscheidungen zurückgreifst und die Basis für Dein Verhalten ist?

Laß mich vorab kurz eine Analogie einfügen. Du kennst mit Sicherheit Legosteine. Damit kannst Du unterschiedlichste Dinge bauen. Der einzelne Legostein für sich ergibt noch kein komplexeres Gebilde, zumindest auf der Ebene dieser Analogie. Mit mehreren Legosteinen kannst du z.B. ein Haus bauen, es gibt Elemente wie die Steine für die Wände, Fenster, Türen und für das Dach. Aus den einzelnen Elementen wurde ein komplexes zusammenhängendes gebaut; ein Haus.

Das gleiche Prinzip gilt, in unserem physischen Paradigma, für physische Objekte. Das physische Objekt übergehend in Moleküle, Atome, sub-atomare Teilchen, Quarks, usw. Auch hier ist das Baukastenprinzip zu erkennen. Aus den einzelnen Teilchen werden die großen physischen Objekte zusammengesetzt. So auch in der Betrachtungsweise der Biologie, einzelne Zellen schließen sich zu Organen und größeren Organismen zusammen.

Stell Dir nun vor es wäre mit unserer Struktur des Selbst ebenso. Wir werden ohne unser Wissen über uns, unsere Umgebung und der Welt geboren. Die Strukturen des Gehirns werden weiter im Wachstum geprägt, lernen findet in der ersten Zeit ohne verbale Sprache sehr effektiv statt. Es gibt einen Moment der Selbsterkenntnis, eine Unterscheidung zwischen Selbst und Andere. Eine weitere Unterscheidung im Bezug auf das Überleben ist die, ob uns etwas gut gesonnen ist oder nicht. Kann ich es füttern oder muss ich davor weg laufen. Mag ich etwas oder mag ich es nicht. Diese Unterscheidungen können wir als fundamentale Bausteine sehen: die Erkenntnis meiner Selbst, den Bezug zu Anderen, sprich etwas mögen oder nicht mögen. Mit diesen einfachen und wenigen Unterscheidungen können wir uns erfolgreich durch das Leben navigieren. So speichern wir jede Situation wie auf einem Datenspeicher entsprechend ab, die Agenda entsteht und wird über die Zeit immer komplexer. (Es kann wie eine selbst fütternde Schleife oder rekursive Formel gesehen werden. Das Ergebnis fließt in die nächste Berechnung wieder ein. – (Die daraus entstehende Komplexität spiegelt sich in der Kybernetik, Formel der Chaos-Theorie oder Fraktalen wie Mandelbrot wieder.)) Die unbewussten Prozesse nutzen diese Informationen um Dein Verhalten und Handeln in Situationen zu bestimmen. In der Regel kommt uns nur das Ergebnis dieses Prozesses in Form von Gefühl, Einstellung und Handlung ins Bewusstsein.


Wenn Du Dir der Basis Deines Verhaltens in der Agenda durch eigenes Hinterfragen bewusst wirst, kannst Du durch das verändern Deiner Sichtweise Deinen Bezug und somit Deine Wertigkeit verändern. Das Resultat ist ein anderes Verhalten.

Auf eines möchte ich an der Stelle jedoch hinweisen. Die Veränderung an sich ist gut, da jetzt selbstbestimmt gehandelt wird. – Selbstbestimmt in dem Maße wie diese Selbstbestimmung frei von Einflüssen Deiner Umgebung ist. – Werde Dir jedoch darüber bewusst, dass lediglich der Inhalt einer tiefer liegenden Struktur verändert wird. Das Grundmuster bleibt dabei etwas zu mögen oder nicht zu mögen.


Es gibt noch eine andere Möglichkeit der Motivation, diese ist Zweckgebunden oder kann je nach Ursprung auch als Berufung gesehen werden und basiert nicht auf die Einstellung des Ego. Ego liegt in der Agenda begründet mit all den über Deine Entwicklung aufgenommenen Fremdeinflüssen, Regeln, Glaubenssätzen und Sichtweisen. Sich derer bewusst zu werden und gegebenenfalls zu entledigen oder zumindest selbstbestimmt Entscheidungen diesbezüglich zu treffen ist auf jeden Fall hilfreich in Bezug auf Selbstbestimmtheit.

Stelle Dir als Alternative ein Erleben ohne Agenda vor. Ein Erleben jenseits von Wert und Nutzen. All das getrieben sein von auf etwas „hin zu“ und „weg von“ wäre nicht mehr gegeben. Und stell Dir weiter vor, dass in der dadurch entstandenen Ruhe eine neue Art von Klarheit und Wissen entsteht, die Dir einen Zweck oder auch eine Berufung für Dein Handeln eingibt. Ein echtes mit Dir Selbst im Kontakt sein. – Ein unumstößliches Wissen von dem was DU willst.

Ein Kontakt mit dieser Klarheit und dem darin entstehenden Wissen läßt den Bereich der Agenda beim erneuten auftauchen verändern und neu entstehen. Der Antrieb, die Motivation wird mehr Zweckgebunden sein. Das herumwirbeln wie ein aufgebrachtes Huhn von dem etwas mögen und nicht mögen getrieben, wird einer ganz bestimmten Qualität von Ruhe und Präsenz weichen.


Der Weg dort hin? In erster Linie Dir Deines Handelns und der Ursachen bewusst werden. Dich selbst im Alltag beobachten. In Wahrheit, Ehrlichkeit und Offenheit Dir selbst und anderen gegenüber sein, sowie dem auf Selbsterkenntnis basierendem Handeln. An Dir selbst erkennen, dass Du die Ursache Deines Zustandes in Dir selbst trägst und stoppen die Ursache auf Dinge im Außen zu projizieren. Dir bewusst werden das und wie die Einstellungen in der Agenda zu etwas verändert werden kann.

Eine Wertigkeit und Einstellung liegt nicht im Außen wie in Stein gemeißelt, sondern ist eine veränderbare mentale Struktur, die Du in Dir trägst und selbst Einfluß darauf nehmen kannst. – Damit kannst Du die Verantwortung für Deine Einstellung und Handlung übernehmen und tragen.


Bist Du bereit und gewillt diese Verantwortung zu übernehmen? Und damit auch Deine Art der Motivationsstrategie selbst zu bestimmen?

Freitag, 8. November 2013

Was ist Wahrheit und Ehrlichkeit?

Gibt es so etwas überhaupt? Was soll absolute Wahrheit und Ehrlichkeit sein?

Fangen wir mit Ehrlichkeit an. Ich behaupte ein jeder kennt Situationen, in denen er ein wenig oder auch mehr unehrlich war. In seiner Erzählung von etwas nicht alles so wiedergegeben hat, wie es tatsächlich war; wissentlich und es mit vollster Absicht tat. Die Motivation kann unterschiedlich sein, von besser da stehen wollen, Angst vor der Konsequenz, zur Belustigung, jemand anderen schützen wollen, einen eigenen Vorteil erzielen, usw.

In sich selbst ist es weder gut noch schlecht und ich möchte es an dieser Stelle nicht bewerten. Was ich nahe lege ist: sei Dir bewusst, wenn Du nicht ehrlich bist. Ganz gleich ob Dir selbst oder Anderen gegenüber. Sei Dir einfach in den Momenten des Umstandes und der Motivation dahinter bewusst.

Ruf Dir selbst eine solche Situation aus Deiner Vergangenheit in Erinnerung. – Nachdem Du Dich an solch einer Situation erinnerst, hast Du also die Unterscheidung zwischen unehrlich und ehrlich in Deinem Erleben. Um nochmals der Unterscheidung ganz sicher zu sein, bitte ich Dich, Dich an einen Moment in Deinem Leben zu erinnern, in dem Du absolut ehrlich warst; ganz gleich der Konsequenz. Das kann für den Ein oder Anderen schon schwieriger werden solch einen Moment zu finden. Ein Moment, in dem Du alles genau so wiedergegeben hast, wie es für Dich war, auch wenn Du damit allein standest und keine Unterstützung hattest – ganz gleich. Es war unbedeutend ob Du mit der Meinung angenommen wurdest oder Ablehnung fandest.


Ich lade Dich ein in Deinem Alltag bewusst-sein zu schaffen, für Momente in denen Du auch noch so kleine Veränderungen an Deinen Erzählungen und Ausführungen machst, gegebenenfalls Dinge auslässt; ganz gleich welche Motivation dahinter steht. Achte einmal ganz bewusst darauf.

(das linke Quadrat stellt die tatsächliche Situation mit allen Facetten im gesamten dar. Wie es auf der rechten Seite präsentiert wird entspricht jedoch nicht des gesamten Eindruckes. Man kann sagen, dass alle Tatsachen wiedergegeben wurden, sprich nicht gelogen ist. Die Essence um den ehrlichen Gesamteindruck zu bekommen fehlt jedoch.)

Was ist Wahrheit? Es ist ein Trugschluß zu sagen es gebe die absolute Wahrheit als Inhalt; genauso ist es ein Trugschluß zu sagen es gebe keine Wahrheit.

Kennst Du aus Deinem Erleben etwas, in dem zwei oder mehrere Parteien den vermeintlich gleichen Umstand unterschiedlich wiedergeben und jeder behauptet die Wahrheit zu sprechen? Angenommen jeder ist der Meinung die Wahrheit zu sagen, selbst ein Lügendetektor würde in jedem Fall den Wahrheitsgehalt bestätigen. Und doch ist der Inhalt der Wiedergabe unterschiedlich. Bis hin zu einer Beschreibung völlig unterschiedlicher Sachverhalte.

Wir können dies zu genüge in der Menschheitsgeschichte beobachten. Ganz gleich ob zwischen einzelnen Personen, Gruppen, Organisationen oder Ländern. Selbst in Erkenntnistheorien und Wissenschaften. Zu jeder gegenwärtigen Zeit dachte man z.B. im Weltbild die Wahrheit gefunden zu haben um sie dann einige Jahre später durch weitere Erkenntnisse zu verwerfen.

Wahrheit scheint nicht vom Inhalt abhängig zu sein. Sie hat nichts mit Form zu tun. Ich kann sie jedoch wie einen Aufkleber auf etwas kleben, etwas Wahrheit hinzufügen. Ich kenne Wahrheit wie Ehrlichkeit. Wenn ich etwas so wiedergebe wie es für mich ist, wie es für mich wahr ist, dann bekommt es die Qualität von Ehrlichkeit und Wahrheit. Es hat eine ganz andere Ausstrahlung, die für Andere auch als authentisch wahrgenommen werden kann. Wenn ich das, was für mich genau „so“ ist präsentiere, präsentiere ich mich selbst, frei von versteckten Absichten und Agenda, einfach aus dem Grund, das etwas so für mich ist, und dabei offen bleibe für weitere Erkenntnis, dann kommt meine Kommunikation auch bei anderen an. Ich kann darin weiter wachsen.

Die Qualität die entsteht, wenn keine versteckten Agenda involviert ist, und demnach alles präsentiert werden kann wie es für Dich ist, in Wahrheit und Ehrlichkeit, könnte viel mehr mit Dir und Deinem Selbst zu tun haben als Du Dir gegenwärtig vorstellen kannst.

Achte mal darauf, was es mit Dir macht, wenn Du immer mehr aus Wahrheit und Ehrlichkeit kommst. Werde Dir auch der Momente bewusst, in denen es Dir schwer oder gar unmöglich fällt. In der Regel steht Dir dort ein Teil Deiner versteckten Agenda im Weg.


In einer Kontemplation hatte ich mal die Erkenntnis: "True is whatever is true for you, get a feeling for truth." (Wahr ist was immer für Dich wahr ist, bekomme ein Gefühl für Wahrheit.)

Und genau das können wir haben, ein Gefühl und Gespür für Wahrheit.

Mittwoch, 31. Juli 2013

Gesunder Menschenverstand und Erkenntnis

Es geht um das eigene Hinterfragen des Offensichtlichen und das genau dort wo es Dir am nächsten ist; in Deinem Erleben im Hier und Jetzt. Wer kann Dir besser sagen wie etwas für Dich ist als Du selbst, indem du unmittelbar in Dein eigenes Erleben von etwas hinein schaust? Nicht dem was Du über etwas glauben sollst, wie etwas zu sein hat, sondern wie es jetzt ist. Dazu reicht der gesunde Menschenverstand. Du kennst bestimmt so ein "Aha-Erlebnis". Du beschäftigst dich mit einem Thema das Du einfach nicht begreifst und mit einmal macht es "PENG", der Knoten platzt und Dir fällt es wie Schuppen von den Augen. Auf einmal ist es ganz klar. So kann es auch mit folgendem Bild gehen.


Kennst Du das Phänomen sich intensiv mit einer Thematik zu beschäftigen und der Knoten will und will nicht platzen? Letzten Endes gibst Du auf und legst das Thema auf Seite und nach einer paar Tagen kommt die Lösung wie aus dem Nichts ins Bewusstsein. Ohne, selbst aktiv weiter daran gearbeitet zu haben, es trifft dich wie ein Schlag - ein Geistesblitz.

Was genau passiert da eigentlich, wenn Du etwas tatsächlich begreifst, eine Erkenntnis hast? Woher weisst Du es, wie fühlt es sich an, wenn Dir "ein Licht aufgeht"? Erinnere Dich an Deine letzte Gegebenheit solcher Situation und durchlebe sie nochmal.

Genau das soll beim lesen der Beiträge geschehen; ein "Aha-Erlebnis". Es kann sein, dass es nicht unmittelbar eintritt - gut! Nimm keinen Beitrag als blinden Glaubenssatz, auch wenn es sich eventuell gut und plausibel anhört. Wenn es nicht "Klick" gemacht hat, kann es auch später von selbst geschehen oder es kommt mit dem lesen anderer Beiträge. So wie mit dem Puzzle (Puzzle und sequentielles Lernen), es ergeben sich Teilstücke, die später zu Größerem finden.

Zum Schluß noch etwas, das für uns so offensichtlich ist, dass wir die Frage kaum für ernst halten würden. Woher weißt du welcher Holzklotz in welche Aussparung paßt?


Es gab eine Zeit da saßt du sehr wahrscheinlich auf deinen Windeln und hattest keinen blassen Schimmer von einem Zusammenhang zwischen Holzklotz und Aussparung. Vielleicht hat dir jemand gezeigt was damit gemacht wird und es hat Ewigkeiten gedauert, bis es bei Dir dann tatsächlich "Klick" gemacht hat und es so selbstverständlich wurde wie es heute für Dich ist.

Dienstag, 30. Juli 2013

Puzzle und sequentielles Lernen

Was haben ein Puzzle, sequentielles Lernen und die Absicht dieses Blog gemeinsam?

Dazu vorab ein paar Betrachtungen. Worüber reden wir hier? Was ist ein Puzzle und was ist sequentielles Lernen?

Ein Puzzle ist vereinfacht gesagt ein Bild, welches in mehrere kleine unterschiedlich geformte Stücke zerschnitten ist. Diese Stücke werden durcheinander gebracht um dann als Herausforderung wieder zusammengesetzt zu werden. Anhaltspunkte beim Zusammenfügen  sind Form des Einzelstücks und das Bild an sich.

Sequentielles Lernen geht nach Schritten. Erst wird A gelernt, dann B und dann C. Alle Schritte bauen aufeinander auf, d.h. ich kann die Reihenfolge nicht durcheinander bringen. Wenn ich z.B. Mathematik lernen möchte fange ich nicht mit Differenzial-, Integral- oder Fehlerrechnung und Statistik an, sondern es ist nötig als erstes zu lernen was Zahlen sind. Danach kann ich mit den Grundrechenarten anfangen und Beziehungen erkennen. Sobald die darin steckenden Prinzipien verstanden wurden kann ich zum nächsten Schritt der abstrakten Themen kommen. Ab dort ist es kein reines sequentielles lernen mehr, da ich in verschiedene Themen der Mathematik eintauchen kann.

Nochmals zum Puzzle. Wird das Puzzle sequentiell zusammengelegt? Gehe ich wie bei 'Malen nach Zahlen vor'? "Nehmen Sie Puzzlestück Nr. 1 und legen Sie es in die obere linke Ecke. Finden Sie nun Puzzlestück Nr. 2 und legen Sie es rechts an Puzzlestück Nr. 1, usw.".  - Nicht wirklich! Es liegt ein Haufen wild durcheinandergeratene Einzelstücke vor mir, bestenfalls habe ich das Bild was sich ergeben soll bereits gesehen - was jedoch die Herausforderung und gegebenenfalls den Spaß mindern kann. Gehen wir davon aus, dass wir das Bild noch nicht gesehen haben. Somit liegt jetzt ein Haufen von "Schnipseln" eines Gesamtbildes vor uns, der, wenn wir es nicht besser wüßten, ein Chaos von irgendwelchen Teilen ist. Hätte uns niemand gesagt, dass dies ein Puzzle ist, würden wir vermutlich nicht versuchen in diesem Chaos ein Zusammenhang zu suchen. Wir fangen mit einem beliebigen Teil an. Zugegeben, es ist einfacher die Formen der Ecken zu suchen und die Randgebiete um so einen Rahmen zu schaffen von dem aus das Bild vervollständigt wird. Nichtsdestotrotz ergeben sich häufig einzelne "Inselgebiete", d.h. Bereiche die für sich zusammenhängend sind, jedoch die Position im Gesamtbild noch nicht ersichtlich ist. So fügen sich aus dem vermeintlichen Chaos Einzelstücke zu Inseln, Inseln zu größeren Inseln, bis sich das gesamte Bild zusammenfügt.

Dieser Blog ist kein sequentielles Lernen, er ist ein Puzzle. Jeder einzelne Eintrag ist ein Teil eines größeren Gesamtbildes welches sich aus unterschiedlichen Gründen nicht sequentiell vermitteln läßt. Einer der Gründe ist der persönliche Standpunkt des Einzelnen, die eigene Erkenntnis und die Bereitschaft sich aus seinem Glaubenssystem Neuem gegenüber zu öffnen.

Ein Einzelner Beitrag kann unter Umständen erst später verstanden werden, d.h. zur Analogie des Puzzles, das sich im Laufe der Zeit mehr Inseln aneinanderfügen und somit Erkenntnis und Verständnis entstehen, Zusammenhänge bewusst werden.

Meine Absicht mit diesem Blog ist ein Gesamtbild zu vermitteln. Es mir selbst nochmals zu vergegenwärtigen und somit auch anderen zugängig zu machen.